Sicherlich hat sich jeder schon mal über die unglaublich seltsame Sprache beim Beschreiben von Weinen lustig gemacht. Zu Recht, manches klingt so verdammt komisch, dass man es eigentlich gar nicht im Wein haben möchte. Wer bitte hat Lust Pferdeschweiß, Leder oder Tabaknoten zu trinken?
Die Sprache und Begrifflichkeiten beim Verkosten von Wein machen aber durchaus Sinn, um sich auf bestimmte Farben, Gerüche und Geschmäcker zu einigen.
Die Weinbeurteilung folgt ebenso wie die gesamte Verkostung bestimmten Regeln. Fangen wir also mal an uns mit den wichtigsten Voraussetzungen für eine Weinverkostung vertraut zu machen.
Direkt zu …
Die Wahl des richtigen Verkostungsglases
Die optimale Zeit und Location für die Weinverkostung
Ablauf der Verkostung
Voraussetzungen für eine optimale Weinverkostung
Völlig egal ob du eine Bordeaux 1982 Verkostung organisierst, bei einer Winzerprobe teilnimmst oder deine letzte Errungenschaft zuhause verskosten möchtest, auf ein paar elementare Grundsätze solltest du überall achten.
Natürlich nimmst du ein Weinglas zur Hand. Trotzdem unterscheiden sich Weingläser immens in der Eigenschaft wie sie den Wein präsentieren.
Ein optimales Verkostungsglas kommt nicht direkt aus dem Holzschrank. Es sollte möglichst frisch gespült und poliert sein, damit keine fremden Gerüche stören.
Die Form des Glases ist idealerweise tulpenförmig. Es hat also einen angenehm zu greifenden Stil mit einem Kelch oben darauf. Um die Trinktemperatur des Weines nicht mit der Handwärme zu beeinflussen, sollte man das Glas immer am Stil anfassen. Alles andere sieht auch meistens ziemlich unelegant aus.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man das Glas besser schwenken kann wenn man es am Stil hält. Geschwenkt wird übrigens zum Aufwirbeln der Aromastoffe, die sich dann über die Luft absetzen und besser in die Nase gelangen.
Zudem sollte man zu einem eher dünnwandigen Glas greifen. Es hört sich verrückt an, aber durch die dünne Wand wird man gezwungen die Lippen zu spitzen. Probiere einfach mal aus die Lippen zu spitzen und du wirst merken, dass die Zunge automatisch mitwandert.
Beim Trinken aus einem dünnwandigem Glas gelangt der Wein somit direkt auf die geschmacksempfindliche Zungenspitze.
Das richtige Glas für deine Verskostung ist also:
Bei allem Aufwand um das richtige Glas, ein schlechter Wein wird wahrscheinlich auch im besten Glas nicht schmecken.
Neben dem richtigen Glas hat auch die Umgebung entscheidenden Einfluss auf die Verkostung. Eine helle Umgebung mit Tageslicht zeigt den Wein in der richtigen Farbe. Für den optimalen Kontrast, hält man den Wein vor ein weißes Blatt Papier und betrachtet ihn.
Die Location muss natürlich frei von fremden Gerüchen sein. Räume in denen geraucht wurde sind also eher ungeeignet. Der Versuch den Tabakgeruch mit Räucherstäbchen zu verdränge macht natürlich auch wenig Sinn. Manchmal kommt es auch vor, dass Gäste mit aufdringlichem Deo oder Parfum die Verkostung erschweren. Hier kann man relativ wenig machen, ausser sich möglichst weit fernzuhalten.
Oft bieten Gastgeber würzige Speisen wie Käse, Schinken und Speck an. Das ist unglaublich nett und aufmerksam. Es ist aber absolut nicht zielführend beim Verkosten.
Als guter Gastgeber servierst du eher ungewürztes Weißbrot und Mineralwasser – der Wein steht ja im Mittelpunkt.
Obwohl man Wein ja mit einem gemütlichen Abend assoziiert sind die spannendsten Verkostungen oft am Vormittag oder am frühen Nachmittag. Unsere menschlichen Sinnesorgane funktionieren zu dieser Zeit nämlich am besten.
Bei der Weinverkostung selbst gilt es sich den Regeln des jeweiligen Gastgebers anzupassen. Eine Blindverkostung folgt anderen Regeln als eine Jahrgangsverkostung bei der zumeist klar ist um welchen Wein es sich handelt.
In jedem Fall solltest du dem ersten Eindruck eine richtig große Bedeutung schenken. Nichts ist wertvoller als der erste Eindruck ohne Suggestionen deiner Verkostungspartner.
Ich habe es mir angewöhnt relativ schnell alle wichtigen Sinnesorgane zu beanspruchen. Konkret heißt das: Ich schaue mir kurz die Farbe an, inhaliere mehrmals kräftig den Duft aus dem Glas und nehme einen Schluck und verteile ihn im ganzen Gaumen. Noch bevor andere Teilnehmer etwas zum besten geben, notiere ich mir die COS Eindrücke.
Jede noch so kuriose Notiz beim ersten Eindruck hilft dir später. Eine Rebsorte hat meistens mehrere typische Geruchs- und Geschmacksnoten. Merlot beispielsweise bringt man häufig mit dunklen Johannisbeeren, Karamell, Nelken oder Waldbeeren in Verbindung. Jeder hat für diese Noten aber unterschiedliche Assoziationen. Wenn dich das Bouquet sofort an einen Weihnachtsmarkt erinnert , dann assoziierst du den Merlot wahrscheinlich mit den im Glühwein enthaltenen Nelken.
All diese Hinweise und Eindrücke machen mit der Zeit Sinn und helfen dir beim korrekten Beschreiben des Weins.
Die Weinsprache hat sich im Laufe der Zeit entwickelt und zum Teil einige Konventionen geschaffen. Solltest du beim Riechen also an Fanta oder Starbucks erinnert werden, sprich lieber von „Zitrusfrüchten“ oder „Kaffeenoten“.
Hier findest du eine Übersicht, welche Begriffe du in der Weinbeschreibung verwenden kannst.
Wichtiger als jede Konvention ist aber deine eigene Meinung. Bilde sie dir und stehe dazu.
Wer TOP Weine sammelt oder wem unerwartet reife und alte Weine in die Hände fallen, fragt sich irgendwann einmal: „Wie…
Sie möchten Ihren Weinkeller auflösen oder Ihre Weinsammlung zu Geld machen? Wir sind eine Gruppe von Weinliebhabern aus Österreich und…
► Kostenlose Einschätzung von werthaltigen Weinen: Einfach Whatsapp, SMS oder Anruf unter +43 677 637 941 03 oder E-Mail an ankauf@weinreife.at.…
Jährlich im Frühjahr werden in sämtlichen Magazinen aufs Neue die gesundheitlichen Vorteile von Wein erklärt. Auch die Franzosen als Weinliebhaber…
Den Prozess der Weinherstellung (Vinifikation) zu verstehen macht nicht nur Spaß sondern ist auch richtig sinnvoll, wenn man ernsthaft bei…
Wer Wein nicht nur für den schnellen Genuss, sondern zur Lagerung oder zum Weiterverkauf im Lokal einkaufen möchte, sollte einige…